Lenin by Andy Warhol

„Ich bin das Loch in der Schallplatte: Selber bin ich nichts, aber alles dreht sich um mich.“

Kurz vor seinem Tod 1987 erschafft Andy Warhol seine letzte Porträtserie Lenin und damit den Abschluss eines konsequenten Œuvres im Zeichen der Pop Art.

„Es geht darum, Dinge zu mögen und die Kunst von der Abstraktion und dem Innerlichkeitskram zu befreien. Man nimmt das Äußere und tut es nach innen, oder man nimmt das Innere und tut es nach außen.”

Andy Warhols finaler Ausstellung in der Galerie Klüser, die zwei Tage nach seinem Tod eröffnet wird, geht die gemeinsame Idee des Künstlers und seines Galeristen Bernd Klüser voraus, sich mit einem neuen Projekt motivisch von den klassischen amerikanischen Alltagsikonen abzuwenden.

Zur Vorlage für diese Werkserie, deren Bedeutsamkeit zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar ist, wird eine Fotografie von Lenin, die ihn als Revolutionär und Intellektuellen an einem Tisch mit Büchern zeigt.

Die darauffolgenden Monate verbringt Andy Warhol mit der Herstellung von Probedrucken, bis schließlich im Dezember 1986 alle Arbeiten fertiggestellt sind: das Ergebnis ist eine Serie, die Leinwandarbeiten in drei verschiedenen Größen, einige Collagen und Zeichnungen sowie einen Siebdruck als Edition umfasst.

„Ich bekomme meine Ideen immer von Leuten. Manchmal wandle ich die Idee ab, um sie für ein Projekt anwendbar zu machen. Manchmal wandle ich sie nicht ab. (...) Die Pop-Haltung ist: Es zählt nur, was auf der Leinwand zu sehen ist, und nicht, wo die Idee herkommt.“

Das Motiv selbst spielte für Warhol eine untergeordnete Rolle. Seine bekanntesten Werke inszenieren Sinnbilder einer Gesellschaft, die von zunehmendem Konsum und Kapitalismus geprägt war.

Symbole des Kommunismus wie Hammer und Sichel, aber auch Mao oder Lenin scheinen wie visuelle Antithesen zu den Allegorien der Popkultur.

Mittlerweile sind Werke der Serie Teil großer musealer Sammlungen, wie etwa der des Lenbachhauses München oder des Museum of Modern Art.

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