Mit Gemälden und Grafiken von den 1980er bis 2000er Jahren zeigen wir einen Einblick in das vielseitige und umfangreiche Schaffen des Künstlers, dem wir seit Mitte der 80er Jahre mehrere Ausstellungen widmeten. Die Galerie organisierte u.a. die große Retrospektive „Works on Paper 1981-1998“ mit einem dazugehörigen Katalog. Die Ausstellung wurde 1999 in fünf verschiedenen Museen in Europa gezeigt, darunter das Musée d’Art Moderne (Céret), den Städtischen Kunstsammlungen (Chemnitz) und der Galleria d’Arte Moderna, Villa delle Rose (Bologna).
Geprägt von der sogenannten „primitiven Kunst“ und ihrer Rezeption in der Klassischen Moderne, vereint Brown in seinen Werken archaische Symbole aus dem rituellen Kontext indigener Völker Afrikas und Amerikas mit abstrakten und konkreten Formen. Symbole und Figuren werden stark stilisiert und erinnern an Masken oder schemenhafte Umrisse, die den Arbeiten etwas Mystisches verleihen.
Seine Werke zeichnen sich zudem durch den Einsatz von ungewöhnlichen Materialien wie etwa besondere Papierarten, Stoffe, Fotos, diverse gefundene Objekte und antike Rahmen aus, die er in seinen Papierarbeiten mit traditionellen Techniken wie Pastellkreide, Tusche und Ölmalerei kombiniert. Die einzelnen Elemente werden zu präzise komponierten, haptisch wahrnehmbaren und poetisch wirkenden Collagen zusammengefügt. Mit derselben Präzision und Passion widmet sich Brown seinem grafischen Werk und versieht auch viele der gedruckten Blätter mit individuell collagierten Elementen.
Der 1951 in Kalifornien geborene Künstler studierte zunächst am Immaculate Heart College in Hollywood Malerei und Druckgrafik. In den 70er Jahren zog er nach Paris, um dort an der École des Beaux-Arts zu studieren. In seiner Zeit in Frankreich prägten ihn zum einen die dortigen Sammlungen der ethnologischen und naturkundlichen Museen und zum anderen das Werk französischer Maler wie Henri Matisse, Pablo Picasso und Jean Dubuffet, die sich mit dem „Primitivismus“ auseinandersetzten. Einige Jahre später zog Brown nach New York City und verkehrte dort im Kreis von Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat und Keith Haring.
Zur gleichen Zeit wurden Browns Werke in wichtigen Galerie- und Museumsausstellungen in Europa und den USA gezeigt. 1995 zog der Künstler mit seiner Familie nach Mexiko und realisierte in Oaxaca zusammen mit seiner Frau diverse künstlerische Projekte. So gründete er mit ihr im Jahr 2000 den Carpe Diem Verlag, der Künstlerbücher und Editionen u.a. von Kiki Smith, Jack Pierson und Dan McCleary herausgab.
Sein Studio in Paris behielt er als europäischen Standort zeitlebens bei.
Zuletzt beschäftigte sich der Künstler in seinen Werken mit der Unendlichkeit des Kosmos und seinen Planeten.
Das USC Fisher Museum of Art in Los Angeles widmete James Brown 2017 eine umfangreiche Retropsektive. Seine Werke sind in zahlreichen internationalen Sammlungen vertreten, darunter im MoMA (New York), Metropolitan Museum (New York), Whitney Museum (New York), Centre Pompidou (Paris) und dem Kolumba Museum (Köln).