Constantin Luser (*1976) ist ein österreichischer Künstler, der die Zeichnung als ursprünglichstes Medium der Kunst versteht. Von ihr ausgehend entwickelt sich das Spektrum seines Werkes. Der Künstler fertigt Collagen, schafft überdimensionale Skulpturen und beschäftigt sich mit verschiedenen Prozessen der Technik, welche wiederum in seine Kunst einfließen. Ergänzend zu den Zeichnungen und diese fortführend entstehen seit einiger Zeit auch filigrane Objekte, die durch ihre Materialität – den Draht – wie dreidimensionale Zeichnungen anmuten.
Lusers Zeichnungen sind vielschichtige, komplexe Gebilde, die sich durch eine präzise und akribische Linienführung auszeichnen. Sie entstehen entweder mit einem oder mehreren Finelinern sowie Bleistiften gleichzeitig und breiten sich vor dem Betrachter wie Landkarten aus. Es sind persönliche Gedankenlandschaften in denen biografische Bezüge ebenso mit Realem und Surrealem aufeinandertreffen. Individuelle Ideen, Charaktere, bizarre und fantastische Objekte und Orte oder Informationen, die Luser seit Jahren in Tagebüchern skizziert und festhält, dienen ihm bei der Inhaltsfindung. Das Dargestellte wird aus seinem klassischen Kontext gelöst und vom Künstler am Blatt in neue, befremdliche Verbindungen gesetzt. Dabei vermischt Luser unterschiedliche Perspektiven, verschachtelt, verblockt und vernetzt einzelne Erzählstränge. Die Betrachtung der Arbeiten gleicht einer visuellen Reise durch Neuland, bei der die Linienführung leitet.
Für seine Collagen verwendet der Künstler historisches Material und arbeitet, nach einem Zufallskauf, mit dem Lexikon „Braunen Meyer“ (Auflage: 1936 -1942). Beeindruckt von der künstlerischen Qualität der Illustrationen, befreit er sie von bestehenden Zusammenhängen und kontextuiert sie neu. Zu jedem publizierten Band (A – Soxhlet) gibt es eine Collage, die aus exakt 40 Einzelteilen besteht.
Die Collagen dienten Luser auch als Ausgangspunkt für die gezeigte Videoarbeit „Das Rote Seil“. Diese ist 2011 in Zusammenarbeit mit Stefan Arztmann entstanden. Erneut spielt die Losmachung von Bedeutung und Kontext eine zentrale Rolle. Zu klassischer Musik erlebt man die animierte Formierung und Weiterentwicklung neuer Synergien und Beziehungen zwischen Natur, Mensch und Technik. Die Fehlbarkeit unserer Spezies und Konstruktionen, heutige Möglichkeiten der Technologie und die nahezu uneingeschränkte Option zur (Halb-)Wissensbeschaffung bilden den inhaltlichen Schwerpunkt.
Die neueste Serie an Arbeiten beinhaltet feingliedrige Drahtskulpturen, die den Bilderkosmos des Künstlers im Raum fortführen. Sie werden schwebend präsentiert und sind dadurch einer ständigen Bewegung ausgesetzt. Einzelne Objekte hängen vor Spiegeln. Neben der Auseinandersetzung Lusers mit Dynamik, zeigen diese sein Interesse an der Auswirkung von Schatten und Licht sowie an der Veränderung, bedingt durch den Faktor Zeit. Demnach widmet sich der Künstler nicht nur der dritten, sondern auch der vierten Dimension und fordert den Betrachter in seinem Wahrnehmungsprozess. „Ungeachtet dessen, ob es sich um die Grenzen eines Bildträgers, einer Wand oder eines Raumes handelt, sprengen Lusers Werke jeglichen Rahmen. Sie ergehen sich im Kontinuum einer ausufernden piktoralen Informationsflut…“ (Hans Peter Wipplinger, Direktor Kunsthalle Krems, Österreich).
Die Ausstellung „Lineare Funktionen“ ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in der Galerie Klüser und läuft bis 28. Februar 2015.
Für seine Collagen verwendet der Künstler historisches Material und arbeitet, nach einem Zufallskauf, mit dem Lexikon „Braunen Meyer“ (Auflage: 1936 -1942). Beeindruckt von der künstlerischen Qualität der Illustrationen, befreit er sie von bestehenden Zusammenhängen und kontextuiert sie neu. Zu jedem publizierten Band (A – Soxhlet) gibt es eine Collage, die aus exakt 40 Einzelteilen besteht.
Die Collagen dienten Luser auch als Ausgangspunkt für die gezeigte Videoarbeit „Das Rote Seil“. Diese ist 2011 in Zusammenarbeit mit Stefan Arztmann entstanden. Erneut spielt die Losmachung von Bedeutung und Kontext eine zentrale Rolle. Zu klassischer Musik erlebt man die animierte Formierung und Weiterentwicklung neuer Synergien und Beziehungen zwischen Natur, Mensch und Technik. Die Fehlbarkeit unserer Spezies und Konstruktionen, heutige Möglichkeiten der Technologie und die nahezu uneingeschränkte Option zur (Halb-)Wissensbeschaffung bilden den inhaltlichen Schwerpunkt.
Die neueste Serie an Arbeiten beinhaltet feingliedrige Drahtskulpturen, die den Bilderkosmos des Künstlers im Raum fortführen. Sie werden schwebend präsentiert und sind dadurch einer ständigen Bewegung ausgesetzt. Einzelne Objekte hängen vor Spiegeln. Neben der Auseinandersetzung Lusers mit Dynamik, zeigen diese sein Interesse an der Auswirkung von Schatten und Licht sowie an der Veränderung, bedingt durch den Faktor Zeit. Demnach widmet sich der Künstler nicht nur der dritten, sondern auch der vierten Dimension und fordert den Betrachter in seinem Wahrnehmungsprozess. „Ungeachtet dessen, ob es sich um die Grenzen eines Bildträgers, einer Wand oder eines Raumes handelt, sprengen Lusers Werke jeglichen Rahmen. Sie ergehen sich im Kontinuum einer ausufernden piktoralen Informationsflut…“ (Hans Peter Wipplinger, Direktor Kunsthalle Krems, Österreich).
Die Ausstellung „Lineare Funktionen“ ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in der Galerie Klüser und läuft bis 28. Februar 2015.
Über den Künstler
Constantin Luser wurde 1976 in Graz geboren. Nach seinem Studium der Konzeptuellen Kunst und Visuellen Medien in Wien wendet sich der Künstler der Zeichnung zu, die für ihn das ursprünglichste Medium der Kunst verkörpert. Mit einer präzisen Linienführung stellt Luser aus seinen Skizzenbüchern entnommene Bildwelten dar. Die teils bizarren und fantastischen Objekte, Formen und Figuren vernetzt und integriert er in einem komplexen Liniengefüge. Mit seinen sogenannten Raumzeichungen, Skulpturen aus Messingdraht, geht der Künstler noch einen Schritt weiter und übersetzt das zeichnerische Element in die dritte Dimension. Die Schatten der frei im Raum schwebenden Skulpturen werfen wiederum die Zeichnung zurück auf die Wandfläche. Seit einiger Zeit verwendet Luser zudem Musikinstrumente, die er verformt, neu zusammensetzt oder erweitert, um seine zeichnerische Welt in einen akustischen Denkraum zu übersetzen.